Fahrtenbeschreibung von der Gauja / hier klicken um zu öffnen oder schliessen

Die Gauja Lettland 2009

Eine kleine Gruppe des KCR fuhr im Sommer 2009 an die Gauja in Lettland. Die Gauja liegt auf der geografischen Höhe von Gotland (man merkt es an den langen hellen Nächten).

Mit der Fähre ging es von Rostock nach Ventspils, das dauert schon mal 27 bis 28 Stunden. Von Ventspils haben wir die Ostseeküste mit traumhaften, menschenleeren Stränden bis Riga in drei Tagesetappen erkundet. Das lohnt sich! Über Riga sind wir nach Viresi, unserem Einsatzort an der Gauja gefahren.

Wir sind die Gauja ca. 215 km (unterschiedlich nach verschiedenen Quellen) von Viresi bis Sigulda bepaddelt.

Die Gauja fleißt aus der nördlichen Mitte Lettlands in Richtung Estland und bildet auf ca. 40 km die Grenze zu Estland um dann bei Riga in die Ostsee zu fließen.

Die Gauja ist bis auf den Nationalpark (an Wochenenden) ein sehr einsamer und auf über 300 km hindernisfreier Fluß. Wo gibt es das sonst?!

Der Fluß fließt mit langsamer bis mäßiger Strömung durch herrliche Wiesen- und Waldlandschaften. Das Wasser ist sauber mit leicht rötlich brauner Färbung.

Wir kamen mit der Fähre in Ventspils an und nahmen uns drei Tage Zeit die Ostseeküste bis Riga zu erkunden. Mit wunderschönen einsamen Rastplätzen, menschleeren Stränden und einem schönen Hinterland wurden wir schon zu Beginn des Urlaubs verwöhnt.

Mit einem Stadtbummel in Riga (für Stadt interessierte Menschen ein muß) sind wir nach Viresi gefahren unserem Einsatzort. Wir haben Viresi gewählt weil es an der selben Fernverkehrsstraße wie Sigulda, unserem Ziel liegt. Das vereinfacht erheblich die Autonachholung nach Fahrtenende.

Auf der Anreise  sollte man sich bei der Touristeninfo in Sigulda mit dem Gauja Flußführer versorgen.

Ankunft in Viresi auf Biwak Randati Klintis-Lukais, dort kann man oben bei Bauern auch das Auto abstellen. Die Gauja empfing uns mit einem sehr guten Wasserstand, so daß es überhaupt keine Untiefenprobleme auf dem Wasser geben sollte.

Nach unserem Start wollten wir in Gaujiena essen und einkaufen. Eine Gaststätte fanden wir nicht mehr, aber einkaufen war möglich. In Gaujiena sollte mann sich für drei bis fünf Tage eindecken, da die nächste Einkaufsmöglichkeit erst in Strenci folgt.

Erstes Wildcamp ca. 10 km nach Gaujiena  links auf einem Hochufer, das Anlanden war nicht ganz einfach. Sehr schöner Platz mit Unmengen von Walderdbeeren.

1. Etappe ca. 29 km

2. Tag: Schnell die estnisch-lettische Grenze erreicht, wir steuerten den ersten Biwakplatz mit Sauna auf estnischer Seite an, aber leider war dieser Platz vorbestellt und wir zelteten ca. 1 km weiter auf estnischer Seite, was auch sehr schön war aber leider keine Sauna. Der Fluß fließt abwechslungsreich durch Wald und Wiese.

2. Etappe ca. 15 km

3. Tag: Wir fahren weiter auf der Grenze und legen an einem wunderschönen Platz auf estnischer Seite an und beschließen zu bleiben. Hier fangen wir zwei schöne große Fische und es gibt lecker Fischfilet mit Pilzen und Walbeeren. Die Wälder bieten fast alles, Blaubeeren, Johannisbeeren, eine Brombeerart und Pilze.

3. Etappe 12 km

4. Tag: Nach einigen Kilometern verläßt die Gauja wieder die estnische Grenze um gen Riga zu fließen. Zwei Kilometer nach der Straßenbrücke P24 zelten wir rechts auf einem der vielen Sandstrände.

4. Etappe 30 km

5. Tag: Weiterfahrt mit Einkauf in Strenci und leider gab es auch hier nichts zu Essen in der Gaststätte. So nahmen wir einen Imbiss vom Eingekauften um dann noch einige Kilometer auf dem Fluß zu verbringen. Das wurde länger als gedacht. Nach Strenci wird der Fluss etwas schneller und es gibt ein paar richtige Stromschnellen. Wir haben gegenüber dem eigentlichen Biwakplatz am Ende einer langen Stromschnelle, auf einem Platz mit einem lettischen jungen Pärchen gezeltet (angeblich verschwinden auf Biwakplatz auch mal Boote).

5. Etappe 40 km

6. Tag: Ruhetag mit angeln, Pilze und Beeren suchen, einfach entspannen

7. Tag: Weiterfahrt mit Halt in Valmiera. Bei der Einfahrt nach Valmiera gibt es eine Slalomstrecke mit Gefälle zu meistern (kein Problem für geübte Wanderpaddler). Valmiera ist schon eine größere Sadt in der  Supermarkt , Krankenhaus etc. alles gibt (auch geöffnete Gaststätten). Nach Valmiera beginnt der Nationalpark. Wir haben den ersten Biwakplatz “Sapa” angesteurt und waren auch dort ganz allein. Im Nationalpark sollten die angelegten Biwakplätze genutzt werden. Diese sind alle in einem ordentlichen Zustand.

6. Etappe 29 km

8. Tag: Weiterfahrt bis zum Biwak Rauna. Die Gauja weist Ihre ersten Sandsteinuferfelsen auf und wir besichtigten das mini Sandsteingebirge Sietiniezis. Das sollte man sich nicht entgehen lassen. Weiterhin säumen viele Sandstrände die Ufer und man kann wunderbar baden und sich sonnen.

7. Etappe 14 km

8. Tag: Ruhetag bei regnerischem Wetter.

9. Tag: Das Wocheende begann und der Fluß füllte sich mit vielen schwimmbaren Gefährten, Schlauchboote, Rettungsinseln, Eigenbauten und ein paar Kanadier. Die Ruhe war vorerst erstmal dahin, auch die Biwakplätze waren nun gut besucht. Der Fluß ist hier sehr schön, Felsen, Wälder und kleine Stromschnellen.

8. Etappe 23 km

10. Tag: Auf Grund eines nicht gefundenen Biwakplatzes bis zum Tourende dem Biwak in Sigulda gepaddelt. Im Nationalpark gibt es genügend Orte/Städte zum Einkaufen.

In Sigulda übernachtetund Tags darauf die beiden Autos geholt. Wir haben das Taxi gewählt, es ist aber sicher auch mit dem Bus möglich.

Dann Abfahrt, noch einmalfür 2 Tage ans Meer bei Ziemupe (östlich von Ventspils) und das war noch einmal relaxen bevor es auf die Fähre ging.

Fazit: Ein sehr schöner Urlaub und sicher nicht der letzte in dieser Region.